Pflanzenanzucht

Pflanzenanzucht

Anzucht und Wachstum mit Hilfe von Pflanzenlicht 

Normalerweise beginnt die Anzuchtsaison im Februar oder März, sodass die Beete und Gärten im Mai mit den eigens gezogenen Setzlingen bestückt werden können. Angezogen wird im besten Fall im Gewächshaus oder Indoor auf der sonnigen Fensterbank. Das fehlende Sonnenlicht im Winter sorgt oftmals für eine starke Streckung der Pflanzen. Mit den richtigen LED Pflanzenlicht kann das verhindert werden. Eine Verlängerung der Gartensaison ist durch die frühe Anzucht im Haus ebenfalls möglich.  

Neben den Einflussfaktoren Saatgut, Temperatur und Substrat, ist das nötige Licht der begrenzte Faktor bei der Anzucht im Haus. In der Winterzeit fehlen außerdem bestimmte Wellenlängen im sowieso nur wenig vorhandenen Sonnenlicht. Um die Sämlinge bestmöglich mit Licht zu versorgen, hilft man Ihnen am besten durch eine Pflanzenbeleuchtung idealerweise mit LEDs aus. So erreicht man außerdem eine Unabhängigkeit vom Sonnenlicht. Durch das wenige Licht im Winter oder am Nordfenster riskiert man das hinaufschießen des Sprosses und somit ein Ungleichgewicht im Wachstum der Pflanze (Vergeilung). Es geht darum das Wachstum der Blätter, des Sprosses und vor Allem das des Wurzelapparates gleichmäßig zu fördern, sodass alle drei Pflanzenbereiche in gesundem Verhältnis zueinander heranwachsen. Ein starker stabiler Spross, feste saftige Blätter und ein umfangreicher Wurzelballen sind das Ziel.  

Zur Anzucht ist es wichtig Lampen für das Pflanzenwachstum zu verwenden, die über ein Spektrum aller zum Wachsen wichtigen Wellenlängenbereiche verfügen. Die verwendeten Leuchtmittel sind dann im Idealfall mit 5 verschiedenen Wellenlängenbereichen ausgestattet: einem weißen Vollspektrum 400-700nm, einem dunkel- (um 430nm) sowie hellblauen (um 450nm), und einem roten (um 640nm) sowie tiefroten (um 660nm) Wellenlängenbereich. Die Kombination dieser Bereiche erzeugt ein für die Anzucht ideales Spektrum um die Chlorophyllproduktion und die Photosynthese der Pflanzen bestmöglich zu stimulieren.  

Anzuchtarten

Die Aussaat ist eine generative Vermehrungsart. Hierbei entstehen Sämlinge aus dem Saatgut der Elternpflanzen. Man spricht von einer geschlechtlichen Vermehrung. Die Jungpflanzen unterscheiden sich genetisch von den Elternpflanzen, sodass eine genetische Vielfalt entsteht.   

Bei der vegetativen Vermehrung, also der ungeschlechtlichen Vermehrung, bildet sich eine neue, fast identische Pflanze (Klon) aus einem Pflanzenteil einer Mutterpflanze. Dies kann über Ableger, Stecklinge oder Absenker geschehen. Dies ist vor allem zum Erhalt der Eigenschaften der Mutterpflanze interessant.   

 

Anzuchtleitfaden  

  • Der richtige Zeitpunkt  

Bei der Verwendung von Vollspektrum-Pflanzlichtern ist der Anzuchtzeitpunkt sehr flexibel. Je früher begonnen wird, desto mehr Zeit haben die Pflanzen, ein vitales Wurzel- und Blattwerk zu entwickeln. Einige Wuchs-, oder Anzuchtlampen haben eine Dimmfunktion um diese besser steuern zu können. Tendenziell kann unter Verwendung von Pflanzenwachstumslampen getrost im Januar oder Februar begonnen werden. Ohne Lampen empfiehlt es sich noch bis Ende März/April zu warten, da bis April noch nicht der volle Spektralbereich im Sonnenlicht zur Verfügung steht (Gefahr der Vergeilung). Das anschließende Aussetzen ins Freie sollte an die jeweilige Pflanzenart angepasst werden. Dabei ist besonders die Frosthärte der Pflanzen zu beachten. Im besten Fall warten Sie bis nach den Eisheiligen.   

  • Die Aussaat  

Streuen oder legen Sie die Samen einzeln auf dem jeweiligen Substrat aus. Am besten eignen sich dazu Anzuchterde oder Kokossubstrat, da sie nährstoffärmer sind und die Pflanzen somit nicht überfüttert werden und mehr Wurzeln ausbilden. Am besten wählen Sie das Substrat, womit Sie die besten Erfahrungen machen konnten.   

Tipp: Füllen Sie Ihr Anzuchtgefäß zur Hälfte mit herkömmlichem Substrat und zur Hälfte mit einem der beiden genannten Anzuchtsubstrate, dann bilden die Pflanzen schneller ein ausgeprägtes und tiefreichendes Wurzelsystem da sie in das nährstoffreichere Substrat gelangen wollen. Als Anzuchtgefäß bieten sich sogenannte Anzuchttöpfe an, die es in runder und eckiger Form und vielen verschiedenen Größen gibt. Diese können auch in Form einer Palette miteinander verbunden sein.   

Beim Wässern achten Sie bitte darauf die Samen vorsichtig mit einem feinen Zerstäuber oder einem Tropfenaufsatz für Ihre Gießkanne zu gießen, damit Sie die Samen nicht fortschwemmen. Die Samen sollten angedrückt und mit einer feinen Schicht Substrat oder Sand bedeckt werden.   

  • Die Keimung  

Stellen Sie sicher, dass die Samen nie austrocknen können. Besonders im bei der Anzucht im Haus ist aufgrund trockener Heizungsluft die Austrocknungsgefahr der Saat hoch. Aus diese Grund empfiehlt es sich auf ein Zimmer- oder Mini-Gewächshaus zurückzugreifen. Diese halten eine gewisse Luftfeuchte konstant, müssen jedoch täglich gelüftet werden sodass sich keine Pilzsporen bilden können. Zur Keimung benötigen die Samen ausreichend Wärme (~25°C) und eine hohe Luftfeuchte (>60%).  

Vorteile der Anzucht mit Pflanzenlampen 

Wenn man Kunstlicht der LEDs nutz, kann man mit der Aussaat schon sehr viel früher beginnen, da es in den meisten Regionen in Europa im Januar und Februar noch zu dunkel für eine Aussaat mit natürlichem Tageslicht ist. Die Pflanzen wachsen während der Aufzucht im Kunstlicht kräftiger und deutlich kompakter und müssen dadurch später wenn es ins Freie geht nicht so lange abgehärtet werden. Die sehr universell einzusetzenden Pflanzenlichter ermöglichen eine Anzucht und Aufzucht auch in dunklen Wohnungen oder aber bei schmalen Fensterbrettern. Theoretisch kann man mit Hilfe der Lampen die Anzucht sogar in den Keller verlagern! Wenn dann noch ein Pflanzeregal angeschafft wird, können außerdem viele Pflanzen auf einer geringeren Stellfläche angebaut werden. 

Welche Pflanzenlampen sind für die Anzucht am besten? 

Prinzipiell raten wir Ihnen zu künstlichem Licht aus LED Leuchten, da diese deutlich weniger Strom verbrauchen und zudem sehr langlebig sind. Dies sind entscheidende Unterschiede und Vorteile gegenüber den herkömmlichen Pflanzlampen. Während bei "normalen" Lampen zur Beleuchtung der Wohnräume die Lichtstärke und Ausleuchtung in LUX und Lumen gemessen werden und in erster Linie die Helligkeit eine Rolle spielt, ist bei Pflanzenlampen vor allem die photosynthetisch aktive Strahlung (PAR) von großer Bedeutung. 

Für die Photosynthese der Pflanzen sind primär die roten und blauen Wellenlängen verantwortlich, weswegen manche Pflanzenlampen nur aus LEDs des blauen und roten Spektrums bestehen. Für das Anbringen im Wohnbereich sind diese jedoch leider ungeeignet, da das Zimmer dadurch in einem lila Schein gehüllt wird. Deswegen bieten wir Ihnen Lampen an, bei dem das Licht auch grüne Bestandteile besitzt und somit insgesamt weiß erscheint.